Dänemark wir kommen
Schon seit längerem schlugen Torsten und ich uns mit dem Gedanken herum, mit unserem UL das Ausland zu befliegen. Wie es dann so häufig ist, werden solche fixen Gedanken lange vor sich hergeschoben. Nicht viel anders war es bei uns. Doch hat uns der Gedanke daran nicht losgelassen und so beschlossen wir, das Projekt im Sommerlehrgang in Angriff zu nehmen.
Ganz so einfach war die ganze Sache dann doch nicht. Durch die rechtlichen Bestimmungen dürfen Ultraleichtflugzeuge zunächst einmal nur in Deutschland geflogen werden. Für den Einflug in den dänischen Luftraum bedarf es einer schriftlichen Genehmigung durch die dänischen Behörden und so wurden fleißig Papiere eingescannt und E-Mails verschickt. Erstaunlicher Weise kam die Genehmigung dann schon wenige Tage später an. Also soweit war alles klar.
Nun musste nur noch ein Tag gefunden werden, um das Projekt zu verwirklichen. Wir suchten uns dafür die zweite Lehrgangswoche aus. Leider war das Wetter in der zweiten Woche dann nicht mehr ganz so schön. Wir überlegten sogar den Flug auf Grund der Wettervorhersage abzusagen. Am Mittwoch war es dann so weit. NOTAMS & Wetter wurden gecheckt, Flugplan aufgegeben und los ging es. Den Flugweg hatten wir bewusst über Land gelegt, was zwar einen kleinen Umweg bedeutete, jedoch war der Sicherheitsgewinn für uns entscheidend. Nach dem Start in Pinnow ging es über Lübeck, vorbei an Plön, Eckernförde und Kiel weiter in Richtung Flensburg. Dort flogen wir dann in den dänischen Luftraum ein. Um keinen zu großen Umweg fliegen zu müssen, planten wir den Flug durch die Kontrollzone von Skydstrup. Dabei handelt es sich um ein militärisch genutzen Flugplatz, der im Süden von Dänemark liegt. Der Durchflug war erstaunlich einfach. Weiter ging es dann über Kolding und Velde nach Randers. Ähnlich wie in Deutschland wird man durch sogenannte „Flight Information Region“ (FIR) geführt. Die Gebiete sind nur deutlich kleiner, was dann auch bedeutet, dass man häufiger die Frequenz wechseln muss. Doch muss man sagen, dass die Lotsen sehr freundlich und hilfsbereit waren. Nach Randers ging es dann auf direktem Kurs nach Aalborg. Der Anflug und die Landung führte uns direkt über die Stadt. Nur darf man nicht über einen Triebwerksausfall nachdenken. Nach der Landung auf der Runway 26R rollten wir zur Abstellfläche für die Allgemeine Luftfahrt, die sich direkt gegenüber der großen Airlinern befand.
Die Fahrt in die Stadt verlief erstaunlich unproblematisch. Der Bus fuhr in nur 10 Minuten bis in die Innenstadt, wo wir auch unser Hotel hatten. Den Abend nutzten wir, um uns die Innenstadt anzuschauen. Wäre das Bier nicht so unsagbar teuer gewesen, hätte das Feierabendbierchen auch richtig gut geschmeckt. Abends im Hotel angekommen, wagten wir schon mal einen kurzen Blick in die Wettervorhersage für den nächsten Tag. Für die Nacht war ein Gewitter mit Windböen um 20 Knoten vorhergesagt. Auch für den nächsten Tag war die Wettervorhersage nicht berauschend.
Am nächsten morgen konnten wir schon mal aufatmen. Das angekündigte Gewitter ist an Aalborg vorbei gezogen. Leider sah der Wetterbericht für unsere Flugstrecke nicht wirklich gut aus. Flensburg meldete eine tiefe Bewölkung, Schleswig und Kiel noch Nebel, welcher sich aber im Laufe des Vormittages auflösen sollte. Wir nahmen uns daher vor, so weit wie möglich Richtung Süden zu fliegen und dort zur Not noch mal einen kleinen Zwischenstop einzulegen, schließlich war in Aalborg bereits die Sonne hinter den Wolken heraus gekommen. In der Nacht hatte sich der Wind gedreht und so starteten wir unsere Rücktour von der Runway 08L.
Das Wetter war bis zur dänischen Grenze erstaunlich gut. Auch der Nebel hat sich wie vorhergesagt bereits verzogen. Doch wurden die Wolkenlücken ab Kiel immer kleiner und die Untergrenze sank stätig. Kurz vor Lübeck mussten wir noch einem Regenschauer umfliegen. Nach knapp 3 Stunden und 30 Minuten setze die D-MORR dann wieder sanft in Pinnow auf.
Für Torsten und mich war dieser Flug eine große Erfahrung und hat eine Menge Spaß gemacht. Mal schauen wo es uns nächstes Jahr hintreibt. Die Bilder sind in der Galerie zu finden.
Schelli