Drei Mädchen eine Idee für die Luftfahrt
Die Luftfahrt lebt von Innovation. Neue, immer verbesserte Luftfahrtzeuge regieren den Markt. Die Luft- und Raumfahrt bewegt sich stets auf der Überholspur.
Ich kannte diesen Wettbewerb vor einem Jahr noch gar nicht, bis eine Lehrerin, die meine Faszination fürs Fliegen kennt, auf mich zu kam und mir die Ausschreibung präsentierte. Zuerst habe ich mich total gefreut, doch dann habe ich bemerkt das mir die zündende Idee fehlt und habe so schnell wieder verworfen dort teilzunehmen. Doch ein paar Wochen später kam Hanna Werner auf mich zu, eine sehr gute Mathematikerin und Physikerin unserer Schule, und frage mich, ob ich Interesse hätte, an dem Wettbewerb mit ihr gemeinsam teilzunehmen. Natürlich willigte ich sofort ein. So holten wir noch Nelly Trebing mit ins Boot, die ebenfalls großes Interesse an Luft- und Raumfahrt hat.
Nach mehreren Rückschlägen und nicht realisierbaren Projekten, kamen wir auf die Idee ein breiteres Geschwindigkeitsspektrum nutzen zu wollen. Wir entwickelten eine Tragfläche, die ihre Profildicke ändern kann und so im transsonischen Bereich, wie auch im Überschallbereich, nutzbar ist. Die erste Umsetzung hatte jedoch wieder zu viele Fehler. Nach einem kleinen Gedankenanstoß kamen wir dann auf die Umsetzung der Idee, die wir letztendlich auch eingereicht haben.
Wir haben als Ausgangsprofil ein Überschallprofil verwendet. In diesem liegen Luftkammern, die bei Bedarf aufgeblasen werden können. Über diesen Luftkammern ist ein Topcoat gespannt der die Maxima, d.h. die höchsten Punkte verbindet und so eine homogene Oberfläche schafft. So erweitertet sich die Profildicke und es entsteht mehr Auftrieb im Unterschallbereich.
Wir führten Versuche durch und beschäftigten uns mit der Theorie der Aerodynamik. Kurz vor Einsendeschluss haben wir unsere Arbeit samt Modellen eingeschickt.
Anfang November erreichte uns dann eine Mail, dass wir nominiert wurden, unsere Idee in Berlin vor der Jury vorstellen zu dürfen. Da wir nicht damit gerechnet hatten eingeladen zu werden, war die Freude groß, jedoch war uns auch klar, dass wir uns ab jetzt intensiv mit der Lösungsfindung von diversen Problemen beschäftigen müssen, und haben zur Veranschaulichung ein großes Modell gebaut. Ehrlich gesagt habe ich mich noch nie so intensiv mit der Luftfahrt beschäftigt. An dem Punkt noch mal ein großes Dankeschön an den Fliegerclub Schwerin-Pinnow. Wenn wir Fragen hatten, wurden diese immer beantwortet und uns ausführlich erklärt.
Dann ging es nach Berlin. Die Präsentation der Ideen, auch Markt der Ideen genannt, fand im Technikmuseum statt. Wir hatten unseren eigenen Stand mit einem Bildschirm, worauf unsere Präsentation lief. Gegen 11 Uhr kam dann die Jury und hat sich noch mal unsere Idee präsentieren lassen und hat Fragen gestellt. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht sich mit den einzelnen Jurymitgliedern zu unterhalten, da alle unsere Arbeit gelesen hatten. Währenddessen sich die Jury zusammengesetzt hat und über die Preise diskutiert hat, haben wir uns mit anderen nominierten Teams unterhalten. Wir haben alle über unsere Ideen geredet und überhaupt über die Luftfahrt. Es war so unglaublich cool sich mit anderen Luftfahrt Enthusiasten auszutauschen, sei es über die SpaceX Mission oder auch den A400M oder den A380. Allein deswegen hat es sich gelohnt mitzumachen.
So haben wir auf die Preisverleihung gewartet und uns wurde immer klarer, dass die anderen Teams ziemlich geniale Ideen hatten und wir keine Chance haben zu gewinnen. Als die beiden Sonderpreise verliehen waren und die Zeit für den Hauptpreis gekommen war, haben wir untereinander gewettet, welches Team gewinnt. Als der Moderator dann sagte: „Der Hauptpreis 2016 des Ideenflug Wettbewerbs geht an …“, hielten alle Teams die Luft an und auf einmal stand da unser Team Name auf der Leinwand und wir waren völlig überrascht. Wir haben mit allem gerechnet aber nicht damit das wir gewinnen.